2. 3. Quellenrecherche

2. 3. Quellenrecherche admin Wed, 06/20/2012 - 19:53

Historische Quellen sind Zeugnisse aus der Vergangenheit. Sie sind das Forschungsmaterial, an dem Historikerinnen und Historiker ihre Fragen und Thesen untersuchen.

In diesem Kapitel wird zuerst erklärt, was eine Quelle ist, und anschliessend vertieft, wie nach Quellen recherchiert werden kann. Der Fokus liegt dabei auf Archiven, Editionen und digitalen Quellensammlungen. Es bleibt aber zu betonen, dass Quellen nicht nur hier zu finden sind, sondern auch in den Sammlungen anderer Institutionen, an historischen Stätten und Gedenkorten, innerhalb der eigenen Familie, im Internet und an vielen anderen Orten.

Das digitale Lernangebot Ad fontes bietet eine Einführung in den Umgang mit verschiedenen Quellengattungen. Die Module zu Handschriften, Fotografien, Münzen, Filmen und Videos, lateinischen, nordistischen und germanistischen Quellen sowie weiteren historischen Feldern bieten jeweils Grundlagen zur Quellenauswertung, Übungen zum Einordnen, Datieren und Transkribieren von Quellen sowie interaktive Aufgaben zur Recherche in Archiven.

2. 3. 1. Was ist eine Quelle?

2. 3. 1. Was ist eine Quelle? admin Wed, 06/20/2012 - 19:53

Historische Quellen sind Zeugnisse, aus denen Erkenntnisse über die Vergangenheit gewonnen werden können. Schriftliche Dokumente wie z.B. Briefe, Urkunden, Akten, Chroniken oder Tagebücher, Bilder aller Art, Tondokumente, Alltagsgegenstände und Sachquellen wie Münzen, Ruinen oder Knochen, aber auch Webseiten oder Beiträge aus den Sozialen Medien – alle Zeugnisse können grundsätzlich zu einer Quelle gemacht werden, wenn eine historische Fragestellung an sie herangetragen wird.

An jede Quelle lassen sich unterschiedliche Fragen stellen. Die Quellen sprechen dabei nicht aus sich heraus, sie bieten nicht einfach unmittelbaren Zugriff auf die Vergangenheit, denn sie sind unter bestimmten historischen Umständen und zu einem ganz bestimmten Zweck gemacht worden. Es müssen daher immer quellenkritische Fragen gestellt werden, z.B. wer die Quelle mit welchen Absichten und in welchem Zusammenhang gemacht hat, wie sie genutzt worden ist oder auch zur Echtheit, materiellen Beschaffenheit und Überlieferung der Quelle. Ob Chroniken, Inschriften, Bilder, Urkunden oder Zeitzeugen-Interviews - jede Quellengattung weist zudem besondere Merkmale auf, die bei der Analyse der Quelle mitgedacht werden müssen. Eine kritische Einschätzung der Quelle und die Interpretation in ihrem historischen Entstehungskontext sind grundlegende Elemente des historischen Arbeitens.

Genauso wie die Forschungsliteratur müssen auch Quellen in der eigenen Arbeit immer ausgewiesen werden. Die Passagen oder Ausschnitte aus den Quellen, aus der die Informationen, Daten oder Argumente stammen, werden so auffindbar. Dies ermöglicht es, die zitierten Quellen überprüfen zu können, was die Vertrauenswürdigkeit der Arbeit erhöht.

2. 3. 2. Archive

2. 3. 2. Archive admin Wed, 06/20/2012 - 19:53

In Archiven werden Schrift-, Ton- und Bildquellen gesammelt, aufbewahrt, erschlossen und vermittelt. Sie werden von Behörden, Unternehmen, Vereinen, Stiftungen und anderen privaten Institutionen, Familien oder Einzelpersonen unterhalten.

In diesem Kapitel werden zuerst die Suche nach dem passenden Archiv und die Suche nach Archivalien innerhalb eines Archivs beschrieben. Im zweiten Teil werden die öffentlichen Archive der verschieden politischen Ebenen sowie zentrale thematische und Spezialarchive vorgestellt.

2. 3. 2. 1. Suche nach dem passenden Archiv

2. 3. 2. 1. Suche nach dem passenden Archiv admin Thu, 05/20/2021 - 14:42

Um Quellen für ein Forschungsvorhaben zu finden, müssen in einem ersten Schritt die passenden Archive ausfindig gemacht werden. Hierfür ist es wichtig, die Zuständigkeiten der Archive zu kennen. Die Archive geben auf ihren Webseiten Auskunft über ihre Bestände.

  • Das Verzeichnis schweizerischer Archive – zusammengestellt vom Verein der Schweizerischen Archivare und Archivarinnen – gibt einen Überblick über die schweizerische Archivlandschaft.
Ein einfacher Einstieg in die Archivsuche bieten zudem Meta-Datenbanken, in denen die Bestände mehrerer Archive gleichzeitig durchsucht werden können. Für die Schweiz empfehlen sich hierzu:
  • Archives Online führt die Bestände zahlreicher Kantons-, Stadt- und Spezialarchive sowie der Nationalbibliothek und weiterer Institutionen zusammen.
  • swisscollections bietet einen Sucheinstieg zu historischen und modernen Sammlungen in Schweizer Bibliotheken und Archiven.
  • arCHeco liefert einen Überblick über die in der Schweiz und in Liechtenstein erhaltenen Wirtschaftsakten und bietet ein Online-Verzeichnis von Unternehmensarchiven und anderen Wirtschaftsbeständen, die in öffentlichen und privaten Archiven der beiden Länder aufbewahrt werden.
  • Memobase.ch ist das Such- und Zugangsportal von Memoriav, dem nationalen Kompetenzzentrum für das audiovisuelle Erbe der Schweiz. Memobase dient der Bündelung aller Bild- und Tonbestände der an Memoriav beteiligten Gedächtnisinstitutionen.
  • In den Kirchlichen Beständen in schweizerischen Archiven sind insbesondere auch Bestände erfasst und beschrieben, die heute nicht mehr bei ihrem ursprünglichen Archivträger aufbewahrt werden.
  • Das Webportal Arbeiterbewegung.ch erleichtert den Zugang zu den Quellen der schweizerischen Arbeiterbewegung, in dem es Bestände aus verschiedenen Archiven zusammenführt.

2. 3. 2. 2. Suche im Archiv

2. 3. 2. 2. Suche im Archiv admin Thu, 05/20/2021 - 14:49

In Archiven lagern Quellen, von denen es in der Regel nur wenige, oft sogar nur ein einziges Exemplar gibt. Archivalien können deshalb nicht ausgeliehen werden und müssen vor Ort im Lesesaal konsultiert werden. Um ein Dokument in den Lesesaal bestellen zu können, muss mit Hilfe der Findmittel die Signatur des Dokuments ermittelt werden.

Bei der Suche nach Archivalien innerhalb eines Archivs gilt es zu beachten, dass die Strukturen und Ordnungen der Archive historisch gewachsen sind. Während Bestände im 19. Jahrhundert oft nach dem Pertinenzprinzip geordnet wurden, also nach Sachgebieten oder seltener auch nach Dokumententypen, folgen neuere Bestände dem Provenienzprinzip, d.h. sie sind nach ihrem Entstehungszusammenhang angelegt. In diesem Fall muss man sich also fragen, welche Personen oder Institutionen interessante Quellen produziert haben könnten.

In den letzten Jahren wurden viele Angebote zur Online-Recherche in Archiven geschaffen, die laufend weiter ausgebaut werden: Die meisten Archive stellen ihre Inventare oder sonstige Findmittel in Datenbanken online zur Verfügung, sodass die Archivbestände im Voraus durchsucht und interessante Unterlagen schon vor dem Archivbesuch vorgemerkt oder bestellt werden können. Manche Archive stellen ihre Dokumente sogar online zur Verfügung. Das Schweizerische Bundesarchiv z.B. digitalisiert auf Bestellung analoge Dossiers.

Zielführend für die Suche nach Beständen ist auch die Kontaktnahme mit den zuständigen Angestellten der Archive. Sie geben Auskunft über die vorhandenen Bestände, ihre Zugänglichkeit sowie die Recherchemöglichkeiten vor Ort oder im Internet.

Einige Akten unterliegen einer Schutzfrist und können erst eine gewisse Zeit (in der Regel 30 Jahre) nach ihrer Entstehung eingesehen werden. Akten über Personen sind aus Personenschutzgründen nicht oder nur mit einer Einsichtsbewilligung zugänglich. Privatarchive sind zudem nicht verpflichtet, ihr Archivgut öffentlich zugänglich zu machen.

2. 3. 2. 3. Öffentliche Archive (Gemeinden, Kantone, Bund)

2. 3. 2. 3. Öffentliche Archive (Gemeinden, Kantone, Bund) admin Tue, 07/17/2012 - 11:20

Die analogen und digitalen Akten der öffentlichen Organe werden in kommunalen, kantonalen und nationalen Archiven aufbewahrt.

In den Gemeinde- und Stadtarchiven wird das Archivgut der kommunalen Verwaltung und ihrer Rechtsvorgänger aufbewahrt. Hier finden sich beispielsweise die Zivilstandsregister, die Rechnungsführung und die Protokolle der politischen Behörden. In manchen Gemeinden und Städten werden die teilweise viel weiter zurückreichenden Pfarrarchive und die Archive der Bürgergemeinden separat aufbewahrt.

In Kantonsarchiven - oft auch Staatsarchive genannt – werden alle offiziellen Dokumente der Kantone seit dem Mittelalter aufbewahrt. Da es die Schweiz als Staat erstmals mit der Helvetischen Republik von 1798 gab, befinden sich zudem auch alle Dokumente zur alten Eidgenossenschaft verstreut in den verschiedenen Kantonsarchiven. Neben den amtlichen Dokumenten finden sich in Kantonsarchiven auch private Nachlässe.

Archive der Kantone

Die vom Bund und bundesnahen Betrieben produzierten Akten werden in verschiedenen Archiven aufbewahrt.

  • Das Schweizerische Bundesarchiv (BAR) bewertet, sichert, erschliesst und vermittelt archivwürdige Unterlagen der Schweizerischen Eidgenossenschaft ab 1798, also seit Beginn der Helvetischen Republik.
  • Die Schweizerische Nationalbibliothek beherbergt verschiedene Archivbestände, darunter das Schweizerische Literaturarchiv und die Graphische Sammlung.
  • Die Schweizerische Nationalphonothek sammelt und dokumentiert Tonträger, deren Inhalte einen Bezug zur Geschichte und Kultur der Schweiz haben, sowohl musikalische wie gesprochene Dokumente.
  • Die Cinémathèque Suisse sammelt, konserviert, restauriert und erschliesst das Filmgut der Schweiz. Es umfasst neben Filmen auch Bilder und Printmedien.
  • Das Archiv der Schweizerischen Nationalbank (SNB) bewahrt die Aktenbestände zur schweizerischen Geld- und Notenbankpolitik auf.

2. 3. 2. 4. Thematische und Spezialarchive

2. 3. 2. 4. Thematische und Spezialarchive admin Tue, 05/25/2021 - 08:26

Spezialarchive sammeln und bewahren Bestände und Quellen aller Art zu bestimmten Sachgebieten. Häufig sind sie Aufbewahrungsort von Archivgut und historische Dokumentationsstelle in einem.

Zu den wichtigen thematischen Archiven der Schweiz gehören:

  • Das Schweizerische Sozialarchiv (SSA) dokumentiert die soziale Frage, soziale Bewegungen und den gesellschaftlichen Wandel mit dem Schwerpunkt Schweiz.
  • Das Archiv für Agrargeschichte (AfA) ist ein virtuelles Archiv, das Quellen aus dem Agrar-und Ernährungsbereich erschliesst und an bestehende Archive vermittelt, selber aber nur wenige aufbewahrt.
  • Die Gosteli-Stiftung betreibt ein Archiv zur Geschichte der schweizerischen Frauenbewegung und dient als Aufbewahrungsort für Quellen der Frauengeschichte.
  • Das Archiv für Zeitgeschichte (AfZ) sammelt Schrift-, Ton- und Bilddokumente aus privatem Besitz zur Geschichte der Schweiz vom späten 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart, insbesondere zu den drei thematischen Schwerpunkten Politik, Wirtschaft und Geschichte der Juden in der Schweiz.
  • Das Archives contestataires archiviert die Bestände zahlreicher sozialer Bewegungen aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, darunter Gruppierungen zum Antimilitarismus, zu Patientenrechten und zum Antiimperialismus, aus der Anti-Atomkraft-Bewegung und studentischen Organisationen.
  • Das Schweizerische Wirtschaftsarchiv (SWA) dokumentiert die Wirtschaftsentwicklung und Wirtschaftspolitik der Schweiz und sichert Archive der privaten Wirtschaft.
  • Das Centre international de recherches sur l’anarchisme (CIRA) sammelt alle Arten von Dokumenten zur Bewegung, der Geschichte und den Ideen des Anarchismus.
  • Das Collège du travail archiviert und erschliesst Bestände, Plakate, Fotografien, Selbstzeugnisse und andere Dokumente zur Geschichte der Arbeiterbewegung und der Arbeiterklasse in Genf.

2. 3. 2. 5. Institutions-, Unternehmens- und Privatarchive

2. 3. 2. 5. Institutions-, Unternehmens- und Privatarchive admin Tue, 05/25/2021 - 08:57

Neben den Archiven der Behörden gibt es zahlreiche Archive von Stiftungen, Verbänden, Vereinen, Unternehmen, Firmen sowie Familien und Privatpersonen. Nicht alle diese Archive bzw. nicht all ihre Bestände sind öffentlich zugänglich.

Zu den Institutions- und Unternehmensarchiven, die Teile ihrer Bestände auch online verfügbar machen, gehören unter vielen anderen:

  • Das Archiv des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) sammelt und konserviert die Dokumente des IKRK und stellt sie der Öffentlichkeit zur Verfügung.
  • Im Archiv der SRG SSR werden Radio- und Fernsehsendungen aus allen Landesteilen der Schweiz aufbewahrt.
  • Das Bildarchiv der Basler Mission besitzt eine sehr grosse Sammlung von Fotografien aus der Zeit von 1860 bis 1950. Die Bilder betreffen vor allem die historischen Tätigkeitsgebiete der Basler Mission in Afrika und Asien.
  • Das Konzernarchiv der Georg Fischer AG beinhaltet grosse Bestände an Bildern, Berichten und Zeitschriften, die auch online verfügbar sind.
  • Im Hochschularchiv und in der Bibliothek der ETH Zürich werden die Dokumente aus der Verwaltung, wissenschaftliche Privatnachlässe und Dokumentationen zur Wissenschafts- und Hochschulgeschichte sowie ein umfassender Bildbestand aufbewahrt.
  • SBB Historic führt die Archive der SBB und ihrer Vorgängerbahnen und verfügt über vielfältige Sammlungen, die die Geschichte der Eisenbahn in der Schweiz dokumentieren.
  • Das PTT-Archiv bewahrt Originaldokumente aus der Zeit seit der Gründung der Eidgenössischen Post im Jahre 1849 bis zur Privatisierung der PTT-Betriebe und ihrer Aufteilung in die beiden Unternehmen «Die Schweizerische Post» und «Swisscom AG» Ende 1997 auf.
  • Die Fotostiftung Schweiz betreut neben einer umfangreichen Sammlung zur Fotografie in der Schweiz ab 1840 auch Archive und Nachlässe zahlreicher Fotografinnen und Fotografen.

2. 3. 3. Online-Quellensammlungen

2. 3. 3. Online-Quellensammlungen admin Wed, 06/20/2012 - 19:54

Immer mehr Archive, Bibliotheken und weitere Akteure digitalisieren ausgewählte Quellen oder ganze Bestände und machen sie online verfügbar. Dies erleichtert den Zugang zu den Quellen und schützt fragile Originale vor unnötigen Zugriffen.

Die digitalisierten Quellen stehen auf den Online-Portalen der einzelnen Bibliotheken und Archive bereit, sind aber mehrheitlich auch über Plattformen recherchierbar, die Bestände und Sammlungen aus mehreren Institutionen digital zusammenführen:

  • Die virtuelle Bibliothek e-rara.ch macht seltene und wertvolle Drucke aus dem 15. bis 19. Jahrhundert, die in Schweizer Bibliotheken aufbewahrt werden, online zugänglich.
  • Memobase führt Bild- und Tonbestände aus Gedächtnisinstitutionen der ganzen Schweiz zusammen.
  • e-manuscripta vereint digitalisierte Briefe, Bilder, Noten und weitere handschriftliche Quellen aus Schweizer Archiven und Bibliotheken.
  • e-newspaperarchives.ch führt die Artikel zahlreicher Zeitungen zusammen, die von der Schweizerischen Nationalbibliothek und ihren Partnern digitalisiert wurden.
  • Historische Statistik online bietet statistische Daten zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Schweiz aus dem 19. und 20. Jahrhundert.
  • Kartenportal.CH vereint Karten zu einer Vielzahl von Themen, Zeiträumen und Erdregionen aus Schweizer Bibliotheken und Archiven.
  • Auf Amtsdruckschiften stellt das Bundesarchiv digitalisierte Unterlagen online, darunter insbesondere amtliche Publikationen und Texte zu historischen Themen wie z.B. die Bundesratsprotokolle und das Bundesblatt.

Die Metadaten zu den Digitalisaten liefern wichtige Informationen etwa zur Entstehungszeit, zum materiellen Träger, dem Format oder der Aufbewahrung der Quelle, die unter Umständen nicht aus der digitalisierten Quelle ersichtlich sind.

2. 3. 4. Editionen

2. 3. 4. Editionen admin Wed, 06/20/2012 - 19:54

Einzelne Quellen oder Sammlungen von Quellen werden auch in kritischen Editionen publiziert. Bei wissenschaftlichen, analytischen Editionen handelt es sich um die Veröffentlichung von handschriftlichen oder gedruckten Quellen, die nach festgelegten Regeln transkribiert werden. Auch die Entstehung der Quellen, ihre Überlieferung, Inhalt und Form werden dabei kritisch analysiert. Editionen beinhalten also sowohl den originalen Inhalt der Quelle wie auch Kommentare zum Entstehungskontext, Personen oder Begriffen sowie Hinweise auf Textvarianten und die Überlieferungssituation. Manche Editionen enthalten auch Übersetzungen der Originaltexte.

Editionen, die in Buchform publiziert wurden, sind in den Bibliothekskatalogen verzeichnet. Immer öfter sind Editionen aber auch in digitaler Form verfügbar. Digitale Editionen bieten u.a. den Vorteil, dass sie Verlinkungen bieten, verschlagwortet sind und dass die Quellen im Volltext durchsucht werden können.

Digitalen Zugang zu edierten Quellen bieten beispielsweise die folgenden Projekte:

  • dodis.ch, die Datenbank der Diplomatischen Dokumente der Schweiz, bietet Zugang zu einer grossen Auswahl zentraler Quellen zur Geschichte der schweizerischen Aussenbeziehungen. Die Dokumente sind durch Notizen zu Personen, Organisationen, geographischen Bezeichnungen und bibliographischen Referenzen in Zusammenhang mit den aussenpolitischen Beziehungen der Schweiz ergänzt. Zudem vernetzt die Datenbank Metadaten zu Personen und Organisationen der internationalen und Schweizer Geschichte.
  • e-codices macht mittelalterliche und eine Auswahl neuzeitlicher Handschriften der Schweiz aus verschiedenen Sammlungen durch eine virtuelle Bibliothek frei zugänglich. Die integralen digitalen Reproduktionen der Handschriften sind mit wissenschaftlichen Beschreibungen verknüpft.
  • Die Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online, herausgegeben von der Rechtsquellenstiftung des Schweizerischen Juristenvereins, versammelt rechtshistorisches Quellenmaterial vom Mittelalter bis in die Frühe Neuzeit (1798), das im Gebiet der heutigen Schweiz entstanden ist.

Viele weitere laufende historische Editionsprojekte aus der Schweiz sind in der Editionen-Datenbank von infoclio.ch verzeichnet.

Die Abteilung «Grundlagenerschliessung» der SGG hat eine Erklärung der Schlüsselbegriffe aus dem Bereich der Edition zusammengestellt.